Berichte
Besuch in Kamp-Bornhofen
Sonnige Partnerschaftstage in Kamp-Bornhofen
Am 30.Mai, Christi Himmelfahrt, war es endlich wieder so weit, der Deutsch-Französische
Partnerschaftskreis Kamp-Bornhofen/Urzy erwartete den Besuch der französischen Freunde aus
Urzy. Endlich wurde der französische Bus auf dem Platz der Deutsch-Französischen Freundschaft
gesichtet. Willkommensgetränke waren vorbereitet und die Wiedersehensfreude war groß. Aus Urzy
waren zwei Paare dabei, die dem Partnerschaftskreis neu beigetreten waren, auf Kamper Seite gab
es ebenfalls neue Freunde der Partnerschaft. Nach den Begrüßungsansprachen der beiden
Vorsitzenden Dr. Mechthild Schauren und Francoise Evrard und dem “Vin d`honeur“ gingen die
französischen Gäste mit ihren Gastfamilien nach Hause, wo ein geselliges Abendessen auf sie
wartete.
Am Freitag Morgen traf man sich um 8.30 Uhr auf dem Flüzerplatz zur Abfahrt nach Bad Ems. Dort
erwarteten uns drei Stadtführer und erzählten uns bei einem Rundgang durch die Stadt historisches
und amüsantes aus der Zeit, als in Bad Ems Kaiser, Könige, Komponisten, Dichter und andere
Künstler regelmäßig zur Kur weilten und die gesundheitsfördernden Wirkungen der verschiedenen
Bad Emser Heilquellen genossen. Besonders beeindruckten das Theater und der Blick in den
Marmorsaal, der heute für verschiedene Veranstaltungen genutzt wird. Nach einer Kaffeepause auf
einer sonnigen Terrasse am Lahnufer ging es weiter nach Siershahn. Dort besichtigten wir das neu
eingerichtete Tonbergbaumuseum und erhielten Einblicke in die Entstehung des Tons, den Abbau
unter Tage und die Bedeutung für die Region. In der heutigen Zeit wird der Ton im Westerwald im
Tagebau abgebaut und man braucht dazu nur noch wenige Arbeitskräfte. Die Palette der
Anwendungsmöglichkeiten für Westerwälder Ton ist riesig und geht weit über Krüge und Schalen
hinaus, z.B. braucht man Ton für die Katalysatoren bei Autos. Nach der sehr interessanten Führung
durch echte Fachleute im Tonbergbaumuseum starteten die beiden Busse nach Höhr-Grenzhausen
zum Keramikmuseum. Hier sind viele verschiedene Dinge ausgestellt, für die Ton verwendet wird,
von Kunstwerken bis zur Gebrauchskeramik. Um 17.30 Uhr erwartete uns anschließend in der
Hüttenmühle bei Hillscheid ein leckeres, reichhaltiges Buffet. Nach dem Essen konnten wir den Tag
bei kühlen Getränken auf der Terrasse ausklingen lassen oder noch ein wenig entlang der
Fischteiche spazieren.
Der Samstag ist der traditionelle Familientag, d.h. die Gastfamilien gestalten den Tag mit ihren
französischen Freunden je nach Vorlieben und Ideen, z.B. besuchte man das neu gestaltete Loreley-
Plateau, machte eine Fahrt mit dem Dampfer Goethe oder fuhr mit der Seilbahn zur Ehrenbreitstein.
Während die Vorstände der beiden Partnerschaftskreise tagten, führte Klaus Schauren Interessierte
durch die neu renovierte Klosterkirche und durch die Ausstellung „Das Jahr des Weins“ auf dem
Marienplatz, mit Weinverkostung.
Am Abend findet dann der traditionelle Festabend statt, mit Buffet, Musik und Tanz. Als
„Überraschungsgast“ erschien hier Herr Borngräber und verlieh als Vertreter des Deutsch-
Französischen Freundschaftsverbandes zwei Ehrennadeln. Herr Günter Bode erhielt die Ehrennadel
in Bronze für sein Engagement im Deutsch-Französischen Partnerschaftskreis. Er hat unter anderem
viele Jahre ehrenamtlich Französisch Unterricht erteilt für Mitglieder des Parnerschaftskreises und
andere interessierte Mitbürger. Bei den Planungen der Fahrten nach Urzy hatte er immer Ideen für
attraktive Zwischenziele und führte kompetent z.B. durch Städte oder Kirchen.
Frau Dr. Mechthild Schauren erhielt die Ehrennadel in Gold für ihren unermüdlichen Einsatz für die
Partnerschaft. Sie kümmert sich unter anderem darum, dass diejenigen Gastgeber, die nicht
Französisch sprechen, bei den Partnerschaftstreffen nicht alleine gelassen werden; sie versucht,
Deutsche und Franzosen mit ähnlichen Interessen und Vorlieben zusammenzubringen und
korrespondiert auch zu diesem Zweck mit der französischen Vorsitzenden. Durch E-mails
informiert sie alle Vereinsmitglieder über Vorhaben und lädt zu französischen Filmabenden zu sich
nach Hause ein. Insgesamt hat man den Eindruck, wenn es der Partnerschaft gut geht, geht es ihr
gut.
In ihren Ansprachen betonten sowohl der Bürgermeister Frank Kalkofen als auch die Vorsitzenden
der beiden Partnerschaftskreise Francoise Evrard und Dr. Mechthild Schauren, wie wichtig gerade in
der heutigen Zeit, bei teilweise schwierigen politischen Verhältnissen in der Welt, die deutsch-
französische Partnerschaft für Europa ist, und dass Europa ein Garant für Frieden ist. Es wäre
wünschenswert, dass sich noch mehr und auch junge Mitbürger/innen dafür engagierten. Nachdem
sich alle beim kalten Buffet gestärkt hatten, spielte der Musiker auf Wunsch der Gäste aus Urzy eine
Runde Schunkellieder vom Rhein, anschließend wurde das Tanzbein geschwungen. Wie immer
zeigten sich die französischen Freunde sehr tanzfreudig. Spontan bildeten sich deutsch-französische
Chöre und trugen bekannte Trinklieder vor. So feierte man in ausgelassener Stimmung bis nach
Mitternacht.
Am Sonntagmorgen um 9.00 Uhr hieß es schon wieder Abschied nehmen. Wie üblich flossen
hierbei einige Tränen und private Einladungen wurden ausgesprochen. Zum Trost steht spätestens
am Wochenende von Christi Himmelfahrt 2020 ein Besuch in Urzy an.